Aqua-Jet® FGL M
Wasserbasierte Siebdruckfarbe
- Anwendungsgebiet und allgemeine Eigenschaften
Wasserbasierte Siebdruckfarbe zum Bedrucken von Kunststoffen wie PVC, VCCopolymeren und Polycarbonat. Ebenso können Papier, Kartonagen ab ca. 150 g/m² Gewicht sowie Holz bedruckt werden. Geeignet auch für bestimmte dehnfeste Textilien und kunststoffbeschichtete Gewebe. Für die Beschriftung von LKW-Planen wird Aqua-Jet® FGL M nicht empfohlen. Alle Farbtöne der Farbtype Aqua-Jet® FGL M enthalten konstitutionell keine Pigmente auf Basis toxischer Schwermetalle (DIN EN 71, Teil 3).
Das Druckergebnis hängt wesentlich vom Bedruckstoff sowie von den Druck- und Anwendungsbedingungen ab. Wir empfehlen ausdrücklich, Ihren Bedruckstoff unter Ihren Anwendungsbedingungen vor dem Auflagendruck zu prüfen. Vermeintlich gleiche Materialien können von Hersteller zu Hersteller, und auch von Charge zu Charge variieren. Gewisse Bedruckstoffe können mit Gleitmitteln, antistatischen Zusätzen oder anderen Additiven versehen sein, die das Haftungsvermögen der Farbe beeinträchtigen. Im Übrigen verweisen wir auf die Angaben in unserer Technischen Mitteilung „Allgemeines über Siebdruckfarben“ (abzurufen unter www.proell.de ⇒ Download ⇒ Siebdruckfarben ⇒ Allgemeines über Siebdruckfarben).
Die Farbsorte Aqua-Jet® FGL M weist eine hohe Licht- und Wetterbeständigkeit auf.
Glänzend bis seidenglänzend.
Durch Zugabe von Aqua-Jet® Mattpaste 098 (circa 15 % – 20 %) oder Mattierungspulver 2009 (circa 1 % – 2 %) kann der Glanzgrad variiert werden.
Das Aqua-Jet®-Mischsystem besteht aus folgenden Basistönen: 102, 104, 207, 312, 368, 429, 467, 472, 566, 669, 945 sowie 948. Mit Hilfe dieser Farbtonreihe sind nahezu alle gewünschten Farbtöne ermischbar.
Vor Druckbeginn sind dem Farbansatz 1,0 % Entschäumer L 36459 zuzugeben. Dieser muss gut eingerührt werden, um einen guten Verlauf des Druckfilms zu gewährleisten. Die Luftfeuchtigkeit im Druckraum sollte mindestens 50 % betragen, optimal sind 60 % – 70 %.
Aqua-Jet® FGL M wird mit 10 % Wasser verdünnt.
Alle im Siebdruck üblichen Polyester-Gewebe sind geeignet.
Die Siebbeschichtung muss wasserfest sein. Gute Auflagenbeständigkeit zeigt die Pröll Diazo-UV-Polymer-Kopierschicht Norikop 7 S. Vor der Belichtung muss die Kopierschicht gut getrocknet werden. Die Belichtungsdauer sollte so hoch wie möglich gewählt werden.
Die Trockenzeit der Farbfilme ist abhängig vom Bedruckstoff, der Gewebefeinheit und den klimatischen Bedingungen wie Luftfeuchtigkeit, Temperatur etc. Durchlauftrockner mit möglichst großer Luftleistung beschleunigen die Trocknung (beim Übereinanderdruck mehrerer Farbschichten ist mit verzögerter Trocknung zu rechnen). Haftung, Kratzfestigkeit bzw. Endhärte des Farbfilms werden erst nach restloser Abgabe der im Druckfilm enthaltenen Feuchtigkeit erreicht. Beidseitiger Druck oder Stapelung der Druckbogen, wobei Farbe auf Farbe zu liegen kommt, werden nicht empfohlen.
- Sonstige Verarbeitungshinweise
Bei Druckstillstand soll das Sieb mit einer Farbschicht von circa 2 – 3 mm vorgeflutet stehen bleiben. Die Füllrakel muss eine dementsprechende Farbmenge auf das Sieb auftragen. Bei kurzen Druckunterbrechungen empfehlt es sich, die Siebfläche mit Aqua-Jet® Siebfrei einzusprühen, um das Eintrocknen der Farbe im Sieb zu vermeiden. Vor längeren Druckpausen ist das Druckmotiv mit Aqua-Jet® Flüssigreiniger von Farbe freizuwaschen. Durch Zusatz von 2 % Vernetzer L 20749 kann die Beständigkeit gegen aggressive Medien, verschiedene Lösungsmittel, Alkohol und Treibstoffe, auch Superkraftstoff, verbessert werden. Durch Vernetzerzusatz wird auch die Waschbarkeit der Farbfilme auf Textilien erhöht. Solche Drucke sind bis 95 °C waschbeständig (Waschmaschine) und auch reinigungsbeständig. Der Farbansatz mit Vernetzer sollte innerhalb von 8 Stunden nach Herstellung verarbeitet werden.
Zum Überlackieren empfiehlt sich Aqua-Jet® FGL M 093. Hierbei sollte 2 % Vernetzer L 20749 zugegeben werden, um Beständigkeit und Abriebfestigkeit zu erhöhen.
- Reinigung von Sieben und Geräten
Restfarbe auf Geräten und Sieben soweit wie möglich entfernen. Mit Wasser oder Flüssigreiniger einsprühen, um stärkeres Antrocknen zu vermeiden. Nach Einwirken von Flüssigreiniger (2 – 3 Minuten) wird die Schablone ausgewaschen, eventuell mit Hochdruckwasserstrahl. Haut- und Augenkontakt mit alkalisch eingestellten Flüssigreinigern ist zu vermeiden: Schutzhandschuhe und Schutzbrille benutzen!
- Hilfsmittel
- Entschäumer L 36459
Vor Druckbeginn 1 % gut einrühren.
- Verzögerer Aqua-Jet® VZ 100
Zugabe max. 5 % zusätzlich zu Wasser (5 % – 10 %). Verzögerer Aqua-Jet® VZ 100 verlangsamt die Farbtrocknung und vermindert die Stapelfestigkeit der Drucke.
Wirkt wie eine Verzögererpaste, die Viskosität der Farbe wird nicht zu stark erniedrigt. Zugabemenge 15 % – 20 %.
Zugabe von 2 % verbessert Block- und Abriebfestigkeit sowie Beständigkeit gegen Wasser und Reinigungsmittel.
- Aqua-Jet® Flüssigreiniger L 34642
Seit Jahren bewährter Reiniger für noch nicht angetrocknete Wasserfarben.
- Aqua-Jet® Flüssigreiniger L 47603
Reiniger mit geringem Lösemittelgehalt bei guter Reinigungswirkung für noch nicht angetrocknete Farbreste.
Lösemittelfreier Universalreiniger, kann mit Wasser verdünnt werden (siehe entsprechende Technische Mitteilung).
Lösemittelbasierter Reiniger für angetrocknete Farbreste im Gewebe. Das Gewebe sollte vor der Anwendung trocken sein.
Durch Lagerung oder Transport abgekühlte oder erwärmte Gebinde erst öffnen, wenn der Inhalt Raum-/Umgebungstemperatur angenommen hat. Im ungeöffneten Originalgebinde ist das Produkt bei trockener Lagerung sowie Temperaturen zwischen 5 und 25 °C ohne Qualitätseinbußen bis zu dem auf dem Etikett angegebenen Datum haltbar.
